Reaktionen aus den einzelnen Länder zur FIFA Entscheidung WM 2018 und WM 2022 Russland und Katar
Die Entscheidung der FIFA löste starke Diskussionen aus. Englands Kapitän „ist am Boden zerstört“, Russlands Regierungschef Wladimir Putin verspricht 2018 ein Turnier „auf höchstem Niveau“ .
RUSSLAND
Wladimir Putin, Regierungschef: „Es wird ein Turnier auf höchstem Niveau. Dafür werden wir alles tun. Russland kennt und liebt den Fußball. Die Entscheidung zeigt, dass Russland vertrauenswürdig ist und sagt viel aus über unsere wirtschaftliche Möglichkeiten und unsere politische Stabilität.“
Alexej Kudrin, Finanzminister Russland: „Wir haben einen klaren Plan, es muss an keinem Ende gespart werden.“
KATAR
Mohammad bin Hamad al-Thani, Katars Staatsoberhaupt: „Danke, dass Sie an den Wandel glauben, wir werden Sie nicht enttäuschen. Die Fifa wird stolz sein auf den Nahen Osten. Die erste WM auf arabischem Boden wird etwas ganz Besonderes. Der Fußball wird die Kulturen weiter verbinden. Dass wir so eine Veranstaltung organisieren können, haben wir bei den Asien-Spielen 2006 bewiesen.“
ENGLAND
Prinz William, Präsident des englischen Verbandes FA: „Das ist sehr traurig, ich bin enttäuscht. Mir tut es für die Fans daheim leid. Wir haben alles gemacht, was wir konnten. Wir hatten eine starke Bewerbung, leider hat es nicht geklappt. Glückwunsch an Russland.“
David Cameron, Großbritanniens Premierminister: „Das ist sehr enttäuschend. Wir hatten von kommerziellen Aspekten her die beste Bewerbung, unser Land ist eine leidenschaftliche Fußball-Nation. Leider hat das nicht gereicht.“
Rio Ferdinand, Nationalmannschafts-Kapitän: „Wow, Russland wird die Weltmeisterschaft 2018 ausrichten… Bin am Boden zerstört. Was hätten wir noch mehr tun können? Was haben wir falsch gemacht?“
David Beckham, Botschafter der englischen Bewerbung: ‚Wir sind enttäuscht, aber wir wünschen Russland und Katar alles Gute. Das sind zwei großartige Länder, die die Fifa stolz machen werden. Es ist natürlich hart, ohne die WM nach Hause zu kommen. Unser Bewerbungsteam hat alles unternommen, was möglich war. Wir hätten keine bessere Bewerbung abgeben können.“
„Sun“: „Russland bekommt die WM 2018. Englands brillante Bewerbung ist nicht genug.“
„Daily Mail“: „Prinz William ist speiübel, nachdem England bei der WM-Vergabe gegen Russland verliert (und Putin war noch nicht einmal da).“
USA
Barack Obama, Präsident: „Ich denke, dies war die falsche Entscheidung.“
SPANIEN
Vicente del Bosque, Nationaltrainer Spaniens: „Vielleicht wollten die Mitglieder des Exekutivkomitees dem Fußball neue Welten erschließen und ihn in neue Länder bringen – wirtschaftsstarke Länder, die Geld haben.“
„Marca“: „Iberische Enttäuschung. Gespielt wird jetzt in Kalingrad, St. Petersburg, Moskau, Kazan, Nischni Nowgorod, Yaroslavl, Samara, Wolgograd, Saransk, Krasnodar, Rostow am Dom, Sotschi und Jekaterinenburg.“
„As“: „Katar und Russland gewinnen. Es triumphieren zwei Länder, die noch nie eine Weltmeisterschaft ausgerichtet haben.“
„El Pais“: „Die Hoffnungen auf eine iberische Kandidatur sanken in dem Maß von Stunde zu Stunde, während die Chancen von Russland immer weiter stiegen.“
DEUTSCHLAND
Oliver Bierhoff, DFB-Teammanager: „Grundsätzlich, ob ein Fan nun nach Amerika, Australien oder nach Katar fliegt – da ist es für den europäischen Fan Katar wahrscheinlich noch besser als Australien. Aber ich finde natürlich generell die Stimmung im Land, wo die WM stattfindet, auch sehr wichtig. Insofern betrachte ich Katar nicht als optimale Lösung.“
Theo Zwanziger, DFB-Präsident: „Die Ausrichtung der WM 2018 ist für Russland eine große Chance. Das Land möchte natürlich sehr gerne an die großen fußballerischen Zeiten der Sowjetunion in den sechziger und siebziger Jahren anknüpfen, in der es auch tolle Spiele gegen die deutsche Nationalmannschaft gegeben hat. Für diesen Weg zurück zu alten Erfolgen sind moderne Stadien eine wesentliche Grundlage. Diese werden nunmehr für die WM in acht Jahren gebaut, und deshalb bin ich überzeugt, dass das Turnier dem Fußball in Russland einen großen Schub geben wird. Die Entscheidung, die WM 2022 nach Katar zu vergeben, hat mich trotz der Diskussionen und Meldungen der vergangenen Wochen ein wenig überrascht. Ich bin mir sicher, dass die Mitglieder des FIFA- Exekutivkomitees alle Bedenken, die es gegen diese Wahl geben kann, bei ihrer Entscheidungsfindung bedacht haben. Ich bin der Meinung, dass ein friedliches Fußballfest einen Beitrag zur politischen Stabilisierung in dieser Region leisten kann. Und die Idee, die Fußballstadien nach der WM ab- und in anderen Staaten für die Entwicklung des Fußballs wieder aufzubauen, hat – bei allen Kosten – einen gewissen Charme.“
SCHWEIZ
Joseph S. Blatter, Fifa-Präsident: „Danke an das Exekutivkomitee der Fifa, denn wir gehen in neue Länder. Osteuropa und der Mittlere Osten warten. Ich muss allen Bewerbern ein großes Lob aussprechen für den tollen Job, den sie gemacht haben. Beim Fußball geht es nicht nur ums Gewinnen, es ist auch eine Schule des Lebens, in der man lernen muss, zu verlieren, und das ist nicht einfach.“
„Blick“: „Sensation bei Fifa-Gala in Zürich: WM2018 in Russland, 2022 in Katar!“
„NZZ“: „Keine Rückkehr des Fussballs in englische Heimat.“
BELGIEN
Jean-Marie Pfaff, ehemaliger Nationaltorhüter Belgiens: „Wir haben alles gegeben, im Rahmen unserer Möglichkeiten. Bei vier Bewerbungen war es klar, dass es drei Verlierer geben wird. Wir können stolz sein auf das, was wir geleistet haben.“
AUSTRALIEN
Julia Gillard, Australiens Premierministerin: „Australien hat die bestmögliche Bewerbung abgegeben. Jeder Beteiligte darf sehr stolz auf seine Leistung sein. Auch wenn das Land jetzt enttäuscht ist, wird es doch ein begeisterter und aktiver Unterstützer der Fußball-Weltmeisterschaften bleiben.“
JAPAN
Kuniya Daini, Vizepräsident des japanischen Verbandes: „Uns war klar, dass es schwer werden würde. Dennoch bin ich enttäuscht. Unser Ziel bleibt eine WM-Ausrichtung bis 2050. Daher werden wir uns wieder bewerben.“
Quelle:dpa